Fundumstände
Die Himmelsscheibe wurde nicht bei einer regulären Ausgrabung gefunden.
Verwickelt und spannend wie ein Krimi liest sich die Geschichte ihrer Auffindung: Zwei Männer gruben die Scheibe im Jahr 1999 zusammen mit zwei reich verzierten Schwertern, zwei Beilen, den Resten zweier Armspiralen und einem Meißel auf dem Mittelberg in Wangen bei Nebra aus. Die beiden Raubgräber, die mit einer Metallsonde auf der Suche nach vorgeschichtlichen Metallfunden waren, hatten keineswegs vor, ihre Funde im Sinne des Schatzregals in Sachsen-Anhalt ordnungsgemäß beim Archäologischen Landesamt abzuliefern, sondern verkauften sie. Nach weiteren Stationen – die Objekte wurden auch Museen zum Kauf angeboten – konnten sie im Jahr 2002 in einer fingierten Ankaufssituation durch den Landesarchäologen Dr. Harald Meller und unter Einsatz der Polizei in einem Baseler Hotel sichergestellt werden.

Durch polizeiliche Ermittlungen konnte die Spur der Funde bis zum Mittelberg und zu den Raubgräbern zurückverfolgt werden. Die Nachgrabungen am Fundort, die Untersuchungen auf Echtheit der Funde, die Erkenntnisse bezüglich ihres Alters und ihrer Bedeutung und nicht zuletzt die Prozesse der Hehler und Raubgräber fanden ein großes Medienecho in aller Welt.
Seit ihrer Sicherstellung befinden sich die Objekte im Besitz des Landes Sachsen-Anhalt. Die Himmelsscheibe und ihre Beifunde sind in der Dauerausstellung des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale) zu sehen.