Der Mittelberg

Auf dem Mittelbergplateau, etwa 3 km vom heutigen Besucherzentrum entfernt, wurde 1999 die Himmelsscheibe von Nebra gefunden. Inmitten eines dichten Waldes war ihre Auffindung durch zwei Raubgräber mehr dem Zufall zu verdanken. Die Fundumstände lesen sich wie ein spannender Krimi.

Der Mittelberg als Fundort der Himmelsscheibe spielt daher eine zentrale Rolle in der Arche Nebra. Man kann ihn bereits von der Arche Nebra aus sehen – durch das Panoramafenster sogar aus der Dauerpräsentation heraus. Ebenfalls schon von weitem zu erkennen ist ein Aussichtsturm, der aus dem Wald hervorragt und der sich in unmittelbarer Nähe der Fundstelle befindet.



Zugang zum Mittelberg

Ein etwa 3 Kilometer langer Wanderweg führt von der Arche Nebra zum Mittelberg. Er beginnt zunächst auf der asphaltierten Forststraße und zweigt später in den Wald ab. Radfahrer folgen dem Himmelsscheibenradweg, der ebenfalls auf der Forststraße verläuft. Der Abzweig zum Fundort ist ausgeschildert.

Private Kraftfahrzeuge sind auf der Straße aufgrund der Naturschutzbestimmungen nicht zugelassen. Es verkehrt jedoch ein öffentlicher Linienbus zum Mittelberg. Für Reisebusse beachten Sie bitte unsere Hinweise für Reiseveranstalter.

Lageplan des Geländes rund um die Arche Nebra und den Mittelberg.
 

Hinweis

Waldweg gesperrt
Der Waldweg musste leider im Oktober 2020 wegen forstlicher Sicherungsmaßnahmen gesperrt werden. Wanderer werden gebeten, die Forststraße für den Weg zum Mittelberg zu nutzen.


 

Blick ins Himmelsauge

Das »Himmelsauge« kennzeichnet den Fundort der Himmelsscheibe. Am exakt vermessenen Punkt liegt eine leicht gekrümmte Scheibe aus poliertem Edelstahl im Boden. Der Blick in den Boden ist gleichzeitig ein Blick in den Himmel: Das Himmelsauge dient als Spiegel und verbindet Himmel und Erde somit genau an der Stelle, wo 3600 Jahre lang ein Bild des Himmels im Boden verborgen lag.


Fundpunkte auf dem Mittelberg

Bei den archäologischen Untersuchungen auf dem Mittelberg ab dem Jahr 2002 wurden noch weitere Funde nachgewiesen. Diese Fundstellen sind durch Betonscheiben markiert. In die »Fundscheiben« ist die jeweilige Nummer des Fundes graviert. Gehen Sie selbst auf »Schatzsuche«: Wer sich in der Dauerpräsentation der Arche Nebra einen der kleinen Pläne, die dort ausliegen, mitgenommen hat, kann auf dem Mittelberg die Fundnummern eintragen. Die so »katalogisierten« Fundstellen lassen sich später im Besucherzentrum wiederum den ausgestellten archäologischen Funde zuordnen.


Wallanlage

Das Mittelbergplateau wird von einer eisenzeitlichen Ringwallanlage umschlossen und von zwei Abschnittswällen begrenzt. Die Ringwallanlage der älteren Eisenzeit ist teilweise in Form eines grasbewachsenen Erdwalles wieder hergestellt.

Aussichtsturm


Zum Horizont blicken wie die Menschen zur Zeit der Himmelsscheibe – ein markanter Aussichtsturm unweit der Fundstelle macht es möglich. 30 m hoch und um 10° geneigt, ist er der Zeiger einer überdimensionalen Sonnenuhr. Ein senkrechter Schnitt teilt das Bauwerk und markiert die Sichtachse zum Brocken: Hier ging die Sonne zur Sommersonnenwende unter, hier ließ sich die Himmelsscheibe einnorden und als Sonnenkalender benutzen.

Die Sichtbeziehungen zu bestimmten markanten Punkten in der Umgebung, die der Besucher vom Aussichtsturm aus herstellen kann – dem Kyffhäuser mit dem Kulpenberg oder dem Harz mit dem Brocken –, werden auf dem Mittelbergplateau durch etwa 50 cm breite Betonbänder im Boden mit eingestanzten Inschriften aufgenommen. Sie helfen dem Betrachter, den Blick zu den entsprechenden Punkten zu leiten und die bronzezeitlichen Himmelsbeobachtungen nachzuvollziehen.